Erste nur mit Unentschieden im Duell mit Greven

Billerbeck. Beim Spitzenspiel der Bezirksklasse Münster am vergangenen Samstag kam es zum Aufeinandertreffen zwischen den Tabellennachbarn aus Greven und Billerbeck. Die jeweils in Bestbesetzung angetretenen Mannschaften rangen über die maximale Spielzeit von sechs Stunden miteinander, um sich am Ende in ein Mannschaftsunentschieden zu fügen. Ein Ergebnis, das sich für die Billerbecker dem Spielverlauf nach, wie eine Niederlage anfühlen muss. Von Beginn an waren die Hausherren am Drücker. Manfred Stalz opferte früh eine Figur für einen Königsangriff, der den Monarchen aus seiner Festung lockte und legte weiteres Material nach, bis sich sein stärker eingeschätzter Kontrahent in einem Mattnetz verfing. 1 zu 0 für Billerbeck. Am Nebenbrett agierte Volker Flöter vorsichtiger, konnte seinen Gegenspieler aber bis zur Bewegungsunfähigkeit einschnüren. Um sich zu befreien, rückte er jeweils mit einem Königs- und einem Damenflügelbauern kraftvoll nach vorne. Der Vorstoß hinterließ allerdings eine Lücke durch die Flöter seine Schwerfiguren ins feindliche Lager manövrierte. Wenige Züge später war die Partie nach doppeltem Figurengewinn entschieden und Billerbeck führte mit 2 zu 0. Als dann auch noch Philipp Witte seine überragende Form bestätigte und in traumwandlerischer Sicherheit als erster seinen Bauern zur Dame umwandelte, konnte wer es mit den Billerbeckern hielt schon in einen leichten Siegestaumel fallen. Zumal sich Ludwig Bruins gegen das erst 19-jährige Talent der Schachfreunde Greven behauptete und ebenso wie Jürgen Kraus ein Remis erkämpfte. 4,0 zu 1,0. Der Sieg war zum Greifen nahe, ein Unentschieden bereits sicher. Doch langsam begann sich der Wind zu drehen. Sven Stegemann hatte seinen Kontrahenten nach einem frühen Figurenopfer bereits am Rande der Aufgabe, als Letzterer erfolgreich das Material zurückgab und in ein gewonnenes Endspiel abwickelte. Nur noch 4,0 zu 2,0. Aber es spielten ja noch zwei der Sichersten für Billerbeck. Der in der laufenden Saison stets siegreiche Yannick Hidding sowie Horst Bechtloff, der mit einer Mehrfigur am Brett agierte. Doch zur Überraschung aller griff Hidding nach einem vergifteten Bauern, um postwendend Matt gesetzt zu werden. Erschrecken in allen Gesichtern, nur um wenig später einer gewaltigen Enttäuschung zu weichen, als auch Horst Bechtloff, nachdem er nach annähernd fünf Stunden Spielzeit in einem der schwierigsten Endspieltypen „Läufer gegen drei zusammenhängende Bauer“ zwei Züge vor dem sicheren Remis einen Fehlzug mit seinem König leistete, der zwar optisch richtig, aber rechnerisch katastrophal war. 4,0 zu 4,0. Ein herber Dämpfer in Sachen Aufstieg und eines der unglücklichsten Unentschieden in der Vereinsgeschichte.

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