Billerbeck. Beim Public Viewing des Kanidatenturniers zur Schachweltmeisterschaft am Sonntag, den 11. März lauschten etwa 15 passionierte Schachspieler aller Spielstärken den Ausführungen von IM Werner Beckemeyer. Es gelang dem Kommentator ein ums andere Mal die live aus dem Kühlhaus in Berlin übertragenen Züge mit besonderen Anmerkungen zu versehen. Das Billerbecker Publikum agierte dabei gewissermaßen als Co-Kommentator und trug Varianten bei, die dann gemeinsam mit IM Beckemeyer im Plenum analysiert wurden. Wesentlich zum Gelingen des Nachmittags trugen auch die Partien der Akteure im fernen Berlin bei. Keine Spur von vorsichtigem Abtasten, wie sonst bei den Anfangsrunden solcher Events. Insbesondere die Partie von Liren Ding gegen Fabiano Caruana hatte es den Zuschauern angetan. Regelmäßig trafen die Billerbecker Zuschauer in Ihrer Analayse dabei Züge, die auch tatsächlich aufs Brett kamen und vorher nicht in den live laufenden Großmeisterkommentaren des Veranstalters angesprochen wurden. So durfte sich ein ums andere Mal einer der Schachfreunde von seinen Kameraden auf die Schulter klopfen lassen, wenn er derjenige war der den tatsächlich ausgeführten Zug vorgeschlagen hatte. Emotionaler Höhepunkt des Tages war dann der Biltzkampf zwischen Alexander Grischuk gegen Wesley So kurz vor der 40 Züge-Zeitkontrolle. Die internationale Übertragung aus Berlin hielt direkt auf die beiden Akteure, deren Anspannung zum Greifen war. Mit dem Sieg Grischuks endete dann auch das erste Public Viewing der Schachgeschichte in Billerbeck. Für den Erfolg der Veranstaltung dürfen sich der Deutsche Schachbund mit seiner Initiative das Turnier kostenlos als Liveübertagung in die Vereine zu tragen sowie die Verantwortlichen des SV Türme auf die Schultern klopfen.